Es kann schnell gehen: Sie wollten nur mal kurz zum Briefkasten gehen oder noch die letzte Einkaufstüte aus dem Kofferraum holen, und der Wind schlägt die Haustür ins Schloss. Das wäre kein Problem, würde der Haustürschlüssel nicht bereits im Flur oder in der Küche liegen: Sie haben sich versehentlich ausgesperrt! Jetzt muss ein Schlüsseldienst her und zwar möglichst schnell und möglichst kostengünstig. Aber wie findet man in der teils unübersichtlichen Anbieterlandschaft einen wirklich seriösen und guten Schlüsseldienst?
Der erstbeste Anbieter ist meist nicht auch die beste Wahl
Auf dem Markt gibt es viele Schlüsseldienste, die selbstverständlich nur eins im Sinn haben: Möglichst viele Kunden zu gewinnen. Ist es Ihnen passiert, dass Sie buchstäblich vor verschlossener Türe stehen, sollten Sie nicht auf den erstbesten Anbieter zurückgreifen, der vielleicht Flyer oder Visitenkarten in Ihrer Gegend verteilt hat. Auch Schlüsseldienste, deren Name mit „AAA“ beginnt, damit sie im Telefonverzeichnis ganz weit vorne stehen, sind nicht automatisch seriös: Nicht selten verbergen sich dahinter Abzocker, die daraufsetzen, dass sie als Erstes gefunden und angerufen werden und dann unverhältnismäßig hohe Preise veranschlagen. Anbieter, die keine vollständige Anschrift angeben, sollten Sie in jedem Fall ignorieren: Seriöse und professionelle Schlüsseldienste haben nichts zu verbergen und kann auch seine komplette Firmenanschrift nennen.
Wichtige Informationen bereits am Telefon klären
Haben Sie einen Schlüsseldienst am Telefon, ist es ratsam, bereits vor einer konkreten Beauftragung die wichtigsten Punkte zu klären. Dazu gehört natürlich in erster Linie der Preis, der für das Öffnen der Tür anfällt. Schildern Sie dem Anbieter die Situation, in der Sie sich befinden, wird dieser schnell in der Lage sein, einen ungefähren Preis zu nennen. Als Faustregel gilt: Tagsüber sollte das Öffnen nicht mehr als 100 Euro kosten. Nachts oder am Wochenende sollte der Preis 180 Euro nicht übersteigen. Alles andere ist Wucher und nicht gerechtfertigt. Der Preis sollte vom Schlüsseldienst fest zugesagt werden.
Darüber hinaus sollten Sie nachfragen, wo genau der Anbieter seinen Sitz hat. Es kommt vor, dass unseriöse Unternehmen zwar eine Ortvorwahl aufweisen, aber selbst gar nicht im selben Ort oder Stadtteil sitzen, sondern Ihren Anruf unbemerkt umleiten lassen. Kommt der Schlüsselprofi dann zu Ihnen, entstehen teils horrende Anfahrtskosten. Dies können Sie vermeiden, wenn Sie bereits vorab klären, woher der Schlüsseldienst kommt und wie lange Anfahrt und Wartezeit ausfallen.
Betrag bestätigen lassen und eine Rechnung verlangen
Kommt der Schlüsseldienst bei Ihnen an, raten Experten dazu, das Thema Kosten noch einmal anzusprechen und sich den am Telefon genannten Betrag bestätigen zu lassen. Im Idealfall haben Sie Nachbarn als Zeugen dazu geholt. Nach der erfolgreichen Türöffnung sollten Sie immer auf eine detaillierte Rechnung bestehen und sich diese genau durchlesen. Haben Sie das Gefühl, der Preis fällt zu hoch aus, ist es ratsam, nicht direkt zu bezahlen, auch wenn der Schlüsseldienst-Mitarbeiter versucht, Sie unter Druck zu setzen. Mit der Rechnung können Sie zum Verbraucherschutz gehen und prüfen lassen, ob die Kosten gerechtfertigt sind oder Sie einem unseriösen Anbieter zum Opfer gefallen sind. Haben Sie die Rechnung doch bereits bezahlt, können Sie ebenfalls mithilfe des Verbraucherschutzes einen Teilbetrag zurückfordern: Hierfür gibt es ein bereits vorgefertigtes Musterschreiben, dass Sie im Internet finden können.